Moderne Luftreinigungsgeräte filtern richtig eingesetzt 99,995 Prozent der Aerosolpartikel aus der Luft. Tests der Goethe-Universität Frankfurt zeigen, dass solche Geräte die Aerosolkonzentration in Klassenzimmern in einer halben Stunde um 90 Prozent senken können.
Dr. Joachim Curtius, Professor für Experimentelle Atmosphärenforschung, sagt klar: „Ein Luftreiniger reduziert die Menge an Aerosolen so stark, dass in einem geschlossenen Raum auch die Ansteckungsgefahr durch eine hoch infektiöse Person, einen Superspreader, sehr deutlich reduziert würde.“
Es gibt keinen faktischen Grund, eine derartige Technologie in Wien abzulehnen. Deren Hochleistungsfilter sind nicht nur ein effektiver Schutz vor Corona-, sondern auch vor anderen Viren, die Krankheiten verursachen können. Bei tiefwinterlichen Temperaturen die Klassenzimmerfenster ständig offenzuhalten, ist eine Steinzeit-Methode, die zu Recht von frierenden Schülern und erzürnten Lehrern kritisiert wird. Abgesehen davon ist es außerdem weder energiebewusst noch umweltfreundlich.
Frische Luft statt Maskenpflicht
Warum Sowohl ÖVP-Bildungsminister Fassmann und auch NEOS-Vizebürgermeister Wiederkehr weiterhin an Maskenpflicht und offenen Fenstern festhalten, statt moderne Technik zuzulassen, hat demnach wohl andere Gründe. Denn in Lerncafés etwa finden die neuen Filtersysteme sehr wohl Anwendung.
Das niederösterreichische Traiskirchen hat es beispielsweise rechtzeitig zum Schulstart geschafft, derartige Viren-Luftreinigungsgeräte zu installieren. Auch Kindergärten werden dort in Kürze mit dieser Technologie ausgestattet sein. Die FPÖ Wien hat bereits am 3. Dezember 2020 die Forderung nach Filteranlagen im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus in Klassenzimmern erhoben. Von der rosaroten Koalition gibt es dazu bis heute keine Reaktion.