Gerade in der Bildungspolitik wird die Verantwortungslosigkeit von Bundes- und Landesregierung besonders sichtbar. Schon vor der Corona-Krise konnte man den stetigen Niveauverfall an unseren Schulen beobachten. Nun fährt die Bundesregierung im Gleichschritt mit Wien das Bildungssystem endgültig an die Wand.
Die Sicherstellung einer „bestmöglichen geistigen, seelischen und körperlichen Entwicklung“ an den Schulen ist sogar in Artikel 14 der österreichischen Bundesverfassung fest verankert. Von einer bestmöglichen Bildung für unsere Kinder sind wir mittlerweile meilenweit entfernt. Seit November ist der Regelunterricht an unseren Schulen de facto abgeschafft.
Obwohl man die Schüler mehrmals pro Woche zum Zwangstest antreten lässt und sogar die Jüngsten stundenlang hinter die Maske zwingt, fällt sowohl der Bundes- als auch der Stadtregierung nichts Besseres ein, als Schulen und Universitäten immer wieder und wieder aufs Neue zuzusperren. Es ist auch nicht nachzuvollziehen, warum man die Jungen monatelang z.B. von ihren Schulkameraden fernhält und stundenlang alleine daheim vor Computerbildschirmen sitzen lässt; im Kampf gegen ein Virus, das ihre Gesundheit nachweislich kaum gefährden wird.
Weiteres Schrauben am Niveau – nach unten
Anstatt den Wahnsinn an unseren Schulen zu beenden und den Kindern wieder die Bildung zu geben, auf die sie ein Recht haben, glaubt man, die eigenen Fehler auszugleichen, indem man das Niveau einfach noch weiter hinunterschraubt: Schularbeiten und Prüfungen werden auf ein Minimum reduziert, Unterrichtsstoff weggestrichen und Schüler trotz negativer Note in die nächsten Klassen weitergeschoben. Selbst die Matura wird ohne Gewissensbisse auf ähnliche Weise abgewertet. Der österreichische Schulabschluss wird durch dieses Regierungsversagen mit Sicherheit nachhaltig beschädigt bleiben – mit katastrophalen Folgen für unsere Universitäten und Hochschulen.
Die Lockdown-Verlängerung der Schulen wird also ohnehin schon katastrophale Folgen haben. Gestern wurde dann auch noch kolportiert, dass zwischen Bildungsminister Faßmann (ÖVP) und dem Wiener Bildungsstadtrat Wiederkehr (NEOS) Gespräche darüber stattfinden werden, ob die Abschlussklassen im Präsenzunterricht verbleiben dürfen. Falls dabei entschieden wird, die Abschlussklassen jetzt – nach nur wenigen Tagen – wieder ins Homeschooling zurückzuschicken, so wäre das ein Skandal der Sonderklasse. Wir verlangen nachdrücklich den Verbleib der Abschlussklassen diese und nächste Woche im Präsenzunterricht.